2/13/2011

INFERNO. CANTO I – Kleine Vorankündigung

Momentan arbeite ich, den Text immer wieder in verschiedenen Übersetzungen lesend, an Blättern, die sich auf das Eingangsszenario  des 'sacrato poema' (Heiligen Gedichts)  beziehen. Nunmehr in Aquacryl auf Bütten bzw. Karton.  Ab kommenden Wochenende, vom 18.02. - 20.02., gibt es hier in Folge auch aktuelle farbige Arbeiten im Kleinformat  zu sehen und zu ersteigern.
„Dante beschreibt seine Verirrung in einem schrecklichen Walde. Gegen frühen Morgen kömmt er an einen Berg. Auf diesen will er hinaufsteigen, wird aber von einigen wilden Thieren daran verhindert. Indem er vor dem einen Thiere fliehet, findet er da den Virgilius. Dieser spricht mit ihm, erbietet sich, ihn zu seiner Errettung durch die Hölle und durch das Fegfeuer zu führen, und versichert ihn, daß er alsdenn auch ins Paradies geführet werden solle, worauf er und sein Führer endlich diese große Reise unternehmen.“
Der spätbarocke Autor und Übersetzer Lebrecht Bachenschwanz formulierte so die Eingangssituation des dreiteiligen Poems von Dante.
Um einen kleinen Eindruck davon zu vermitteln, wie anspruchsvoll sich auch gerade im Detail, die Wissenschaft noch heute dem Dantetext sprachlich angemessen zu nähern versucht, verweise ich auf ein Beispiel, gefunden im Internet. Hintergrund ist hierbei die 2010 erschienene sehr unterschiedlich bewertete Prosaübersetzung der "Hölle" von Hartmut Köhler. Die ersten Textzeilen der aus dem Spätmittelalter überlieferten Fassung  sind da Gegenstand engagierter Kritik. Die beiden Folgebände zur Divina in Prosa (Inferno und Paradies) des selben Autors sind bereits für 2011 und 2012 angekündigt. 
Ich persönlich bevorzuge als Leser den eher weniger pedantischen Stil der Übersetzung und glaube nicht, dass ein staubantiquiert stelzig wirkendes Deutsch im Heute dem Anspruch der Poesie Dantes gerecht werden kann. Da mögen sich die Geister der Moderne gern weiter streiten.
                  
   
 
                                                                                                                                                                                                   



Weltweit existieren in Bibliotheken und privaten Sammlungen kostbare unikate Hand(ab)schriften, die den originalen Dantetext über die Jahrhunderte mit leichten Abweichungen voneinander überlieferten. Im Italien des 14. und 15. Jh. entstanden prächtig illuminierte  Einzelstücke oft im Auftrag  von Patriziern der mittelalterlichen  Städte. Von Dante selbst ist heute bedauerlicherweise keine  Zeile handschriftlicher Textnotation seines Epos mehr erhalten. Dank der Entwicklung des maschinenbetriebenen Drucksystems von Johannes Gutenberg im Jahre 1450  stieg im endenden Spätmittelalter und dem Beginn der Renaissance die Auflagenzahl auch dieses   berühmtesten italienischen Werkes der Weltliteratur.




 

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