Nulla dies sine linea - kein Tag ohne Linie - diese Sentenz nach Plinius und wohl eine Tageslosung für jeden Bildkünstler steht einem Phänomen gegenüber, dass ich seit geraumer Zeit gelegentlich aus dem Augenwinkel beobachtend beargwöhne: A painting a day. Eine Idee aus Übersee, Bilder direkt von den Malenden unter die Sammelnden zu bringen - dies ohne handelnde Galeristen, in Museen agierende Kuratoren und weitestgehend ohne Feuilleton. Nun ist Malerei eine sehr freie Sache und nichts ist überzeugender als erfolgreicher Handel. Oder? 
Da ist schon mit oberflächlichster Wahrnehmung sehr viel Fragwürdiges auf den Plattformen, beispielsweise auch in Blogs zu sehen. Und ja, es gibt zumindest suggerierte Erfolgsgeschichten hier und da im Selbstvermarkten. Jeden Tag ein Bild an den Meistbietenden zu versteigern, kann das gut gehen? Hat dies außer dem monetären noch einen anderen Sinn? Freilich, die Käufer und Sammler freut es, wenn sie einen „guten“ Tag erwischt haben. 
Wird der Feilbietende jeden Tag am Rechner sitzen und Sklave der eigenen Geschäftsidee sein? Der Eine oder die Andere führt dabei das Wort: Freiheit im Munde. Neue Fragezeichen. Bringt der anbietende Künstler sich nicht um einen wichtigen Teil seiner Unabhängigkeit, wenn er, wie ein Laufwerk täglich ein Thema, ein Format und einen imaginären Einkäufer bedient? Wie reagiert der sich im Netz präsentierende Künstler auf ein sich abzeichnendes Interesse an ganz originären Objekten? Wie beeinflusst der Meistbietende die künstlerische Vita des Erzeugers von Bildkunst? Wie beeinflusst dieser Handel aus dem Atelier heraus den ohnehin lädierten Kunstmarkt in seinen sich erneuernden Strukturen? Gibt es tatsächlich neue Rivalitäten oder sind die Galeristen gar mittlerweile daran interessiert, dass sich Künstler auch autonom vermarkten? Was spricht dagegen, kleinformatige Arbeiten direkt vom Künstler via Internet zu erwerben. Größere sollte man grundsätzlich ohnehin besser beim Galeristen oder beim Künstler vor Ort sinnlich wahrnehmen und dann glücklich nach Hause tragen. Ein vermutlich ambivalentes Agieren? Produktiver Widerstand und kritische Selbstreflexion sind da wohl die klassischen und bewährten Paten gegen verfälschende Einflussnahme des Wohlgefallens im Kleide des Mammon.
An eines darf jedoch erinnert werden, ein unmittelbareres Agieren und Reagieren der Beteiligten als im Internet ist nur im offline-Leben möglich, stehen sich die Akteure da doch leibhaftig gegenüber. Anonym, das weiß man, ist der user gern schnell dabei, Meinung zu machen. So what. Immerhin, die Welt zumindest in Teilen „bei sich zu Hause“, Distanz und Nähe gleichermaßen, Wertschätzung und harsche Kritik ebenso. Das bildet und schärft den Verstand und öffnet Tore, von denen heute bisher vielleicht noch keiner Kenntnis hat. Und das ist doch was!
Wird der Feilbietende jeden Tag am Rechner sitzen und Sklave der eigenen Geschäftsidee sein? Der Eine oder die Andere führt dabei das Wort: Freiheit im Munde. Neue Fragezeichen. Bringt der anbietende Künstler sich nicht um einen wichtigen Teil seiner Unabhängigkeit, wenn er, wie ein Laufwerk täglich ein Thema, ein Format und einen imaginären Einkäufer bedient? Wie reagiert der sich im Netz präsentierende Künstler auf ein sich abzeichnendes Interesse an ganz originären Objekten? Wie beeinflusst der Meistbietende die künstlerische Vita des Erzeugers von Bildkunst? Wie beeinflusst dieser Handel aus dem Atelier heraus den ohnehin lädierten Kunstmarkt in seinen sich erneuernden Strukturen? Gibt es tatsächlich neue Rivalitäten oder sind die Galeristen gar mittlerweile daran interessiert, dass sich Künstler auch autonom vermarkten? Was spricht dagegen, kleinformatige Arbeiten direkt vom Künstler via Internet zu erwerben. Größere sollte man grundsätzlich ohnehin besser beim Galeristen oder beim Künstler vor Ort sinnlich wahrnehmen und dann glücklich nach Hause tragen. Ein vermutlich ambivalentes Agieren? Produktiver Widerstand und kritische Selbstreflexion sind da wohl die klassischen und bewährten Paten gegen verfälschende Einflussnahme des Wohlgefallens im Kleide des Mammon.
An eines darf jedoch erinnert werden, ein unmittelbareres Agieren und Reagieren der Beteiligten als im Internet ist nur im offline-Leben möglich, stehen sich die Akteure da doch leibhaftig gegenüber. Anonym, das weiß man, ist der user gern schnell dabei, Meinung zu machen. So what. Immerhin, die Welt zumindest in Teilen „bei sich zu Hause“, Distanz und Nähe gleichermaßen, Wertschätzung und harsche Kritik ebenso. Das bildet und schärft den Verstand und öffnet Tore, von denen heute bisher vielleicht noch keiner Kenntnis hat. Und das ist doch was!
Am Sonntag den 30. Januar 2011 werde ich beginnen, jeden Sonntag in Folge, eine aktuelle Arbeit zu versteigern. Die Modalitäten der Auktion gebe ich zuvor noch auf diesem Blog bekannt. Zunächst werden dann regelmäßig kleinformatige Tuschzeichnungen angeboten, die das zeichnerische Ergebnis meiner gegenwärtigen Beschäftigung mit dem Dante-Epos dokumentieren und begleiten. Das Thema dieser angebotenen Tuschzeichungen: Paradiso. Die Arbeiten sind ausschließlich Originalzeichungen und somit Unikate. Es würde mich sehr freuen, wenn viele Neugierige und Wegbegleiter ihre Blicke und ihr Interesse auf meinen Blog und meine Aktivitäten im Netz richten würden. Für sachdienliche Tipps und Hinweise auf eventuelle inhaltliche oder formale Fehler in diesem Blog meinerseits bin ich sehr dankbar. 
Das Bild, der Preis – ein offenes Geheimnis
Jeder Kunstliebhaber stellt sich einmal die Frage, wie der Preis  eines Kunstobjektes festgelegt wird. Eine undefinierbare pikante  Angelegenheit? Mitnichten. Am Kunstmarkt gelten Regeln ähnlich denen am  Wochenmarkt. Bekanntestes Beispiel ist die Preisbildung an Hand der  Nachfrage. Nun mögen einige aufschreien, ob des Vergleiches. In meinem  Fache der Malerei und Zeichenkunst ist die Sache recht einfach. Da gib  es eine Formel. Der Endpreis, den der Kunde beim Geschäftsabschluss an  den Künstler oder wahlweise Galeristen zahlt, entsteht im Ensemle  verschiedenster Kriterien und Abwägungen.
Folgende Voraussetzungen werden ins Kalkül  gezogen: Zunächst die Vita des Künstlers. Wo hat er welche Ausbildung  erfahren, mit welchen bedeutenden Stipendien wurde er ausgezeichnet? Wer  hat sein Werk schon wo präsentiert (Museen, Galerien, Kunstmessen)?   Wer hat schon in den Künstler investiert (Museen, Sammlungen, Galerien)?  Aber auch diverse Fixkosten im Atelier und Galeriebetrieb sind  preisbildend und natürlich auch die Bedeutung des zu bewertenden Werkes  selbst für das Schaffen des Autors. Nur wie bilden all diese Faktoren  einen Preis? Wird da etwa aus dem Bauch heraus entschieden? Natürlich  gibt es das auch. Da wäre die reine Spekulation im Spiele. Doch der  seriöse Künstler beziehungsweise Galerist geht behutsam mit diesen  Entscheidungen um, denn des Sammlers Gunst ist hohes Gut und  wechselseitiges Vertrauen ist oberstes Gebot. Wir wissen, Kapital ist  ein scheues Reh. Auch am Kunstmarkt. Und welche Blüten dieser Markt so  treiben kann, wird sehr anschaulich in der Dokumentation „Die Millionenblase“ des Filmemachers Ben Lewis für ARTE. Noch zu sehen bei youtube.
Nun  zurück zum redlichen Handel und der Preisbildung. Am Anfang einer  Malerkarriere bildet der Künstler möglicherweise selbst nach Schätzungen  und Begehrlichkeit am entstehenden Interesse an seinen Arbeiten einen  Basispreis. Das ändert sich oft schnell, wenn der Künstler durch die  Zusammenarbeit mit einer oder mehreren Galerien „geadelt“ wird, die im   internationalen Kunstmessehandel involviert sind. Nun kommt das Risiko,  ein Schuss Spekulation (Marge) und die oft nicht unerheblichen Fixkosten  des Galeriebetriebes hinzu. Es erfolgt nun eine Aufwertung per se. All  das sind ausgewählte maßgebliche Kriterien aus denen der  Bedeutungsfaktor X entsteht. Nun wie weiter? Jetzt wird’s einfach. 
Die  am Markt übliche Form einen Preis für eine Bild zu ermitteln ist  simpel, einleuchtend und zugleich irritierend. Die Formel: Man nehme  Höhe plus Breite des Bildformates  in Zentimetern  und multipliziere  diesen Wert mit dem Faktor X.
Mir persönlich beispielsweise wird bei dieser Rechenaufgabe am Markt bei Mittel- und Großformaten ein Faktor zwischen 18 und 20 zugeschrieben, bei kleinen Formaten hingegen zwischen 7 und 9.
Mir persönlich beispielsweise wird bei dieser Rechenaufgabe am Markt bei Mittel- und Großformaten ein Faktor zwischen 18 und 20 zugeschrieben, bei kleinen Formaten hingegen zwischen 7 und 9.
Da mir dieses Modell  nicht besonders zusagt, habe ich auf meinem Rechner eine mathematische  Formel, die mir hilft, einen proportionalen Preis zu ermitteln, der sich  am oben genannten Faktor X orientiert. So komme ich zu beinahe  identischen Ergebnissen und es wird nach meinen Eindruck für den Kunden  leichter nachvollziehbar. 
Erwähnt  werden sollte noch, dass es gängige Praxis ist, bei Papierarbeiten ca.  10 % vom ermittelten Betrag abzuziehen. Die o.g. Formel kommt natürlich  ausschließlich bei Unikaten zur Anwendung. Editionen von  Originalgrafiken und serielle Arbeiten werden am Kunstmarkt  nach  anderen Kriterien bewertet, sind sie doch oft in unterschiedlichsten  Auflagenhöhen erschienen. Vielleicht wurden nur 5 Bögen an einer  Handpresse des Künstlers im Atelier gedruckt. Oder es wurde eine  überschaubarer Auflage in einer kleinen privaten Grafikdruckerei  editiert. Aber auch bewusst irritierend als Originalgrafiken deklarierte  Reproduktionen von vorliegenden Originalzeichnungen werden gelegentlich  in schier unendlich hohen Stückzahlen vervielfältigt und angeboten.  Doch darüber mehr in einem späteren Post.  
Ich  hoffe dieser Ausflug an Mammons Reichsgrenze hat Ihre Beziehung  gegenüber der Kunst nicht allzu sehr eingetrübt. Nur geschätzte 5 % der  Künstler und nicht nennenswert mehr Prozentpunkte bei den Kunsthändlern  und Galeristen leben gut vom erwirtschafteten Kapital am Markt. Doch der  Slalom im Mahlstrom geht weiter. Zwischen Idealismus und purer  Existenzbehauptung sind die instabilen Wegweiser für die Aufrichtigen  unter den Kunstbesessenen gesetzt.
Letztlich ist und bleibt Kunst KUNST und Markt MARKT. Und das sollte und wird so bleiben!



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