1/11/2011

Blick und Gruß in den Januarhimmel

Manfred de la Motte wurde heute vor 76 Jahren geboren.
Anfang der 90er begegnete ich ihm zum ersten Mal. Eine Ausstellungseröffnung in der renommierten Berliner Galerie Georg Nothelfer in Gesellschaft mit dem Greifswalder Galeristen Hubert Schwarz. Er residierte beeindruckend hinter dem wuchtigen Designerschreibtisch der Galerie. Redigierte einen Text. 
Ein Pedant! Wenig später gab es Verabredungen, Manfred de la Motte lud mich als Kurator in von ihm verantwortete Ausstellungen, wir reisten in Frankreich zusammen nach Autun. Er zeigte mir als Feinköstler Delikatessengeschäfte im alten Paris, testete mit mir die köstlichsten Zuckerrohrgesöffe der Stadt im Angebot der karibischen exkolonialen La Rhumerie am Boulevard Saint-Germain. Beinahe die unendlich lange Karte hinauf und hinab. Und es war Sommer in Paris! Fluxus oder Informel, Jetztkunst oder frühromanische Skulptur im Louvre. Mit ihm zu flanieren, kleine Törtchen zu probieren oder auch einmal herzhaft zu fluchen über die rotierenden Dollarzeichen in den Augen der Krämerseelen im Kunstgeschäft. De la Motte vermisste dort oft den Pioniergeist der Entdecker und den Mut zum Wagnis. Er war immer ein wacher Geist, der gern auch um die Ecke dachte und  in seinem Engagement für Kunst eilte er anderen Enthusiasten  auch gern ein paar Schritte voraus.
In einem bin ich mir sicher, gibt es einen Künstlerhimmel, dann hat er dort viel zu tun.









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