12/22/2011

INFERNO. CANTO XXIII– Stillschweigend gingen wir nun ganz allein







DGK, 2011, Stillschweigend gingen wir nun ganz allein,  20 cm x 14 cm, 
Aquacryl, Tusche auf c-print,  umseitig Textzeilen  mit Bleistift





Dieses  Blatt ist nun nicht mehr erhältlich. Auf Wiedersehen zur nächsten Auktion vom 30.12. 2011 bis zum 1.1.2012 auf diesem Blog.





Canto XXIII, nel quale tratta de la divina vendetta contra l'ipocriti; del quale peccato sotto il vocabulo di due cittadini di Bologna abomina l'auttore li bolognesi, e li giudei sotto il nome d'Anna e di Caifas; e qui è la sesta bolgia.
           
Taciti, soli, sanza compagnia
   n'andavam l'un dinanzi e l'altro dopo,
   come frati minor vanno per via.  
Vòlt'era in su la favola d'Isopo
   lo mio pensier per la presente rissa,
   dov'el parlò de la rana e del topo;       
ché più non si pareggia 'mo' e 'issa'
   che l'un con l'altro fa, se ben s'accoppia
   principio e fine con la mente fissa.       
           E come l'un pensier de l'altro scoppia,
   così nacque di quello un altro poi,
   che la prima paura mi fé doppia.
Io pensava così: 'Questi per noi
   sono scherniti con danno e con beffa
   sì fatta, ch'assai credo che lor nòi.       
Se l'ira sovra 'l mal voler s'aggueffa,
   ei ne verranno dietro più crudeli
   che 'l cane a quella lievre ch'elli acceffa'.       
Già mi sentia tutti arricciar li peli
   de la paura e stava in dietro intento,
   quand'io dissi: "Maestro, se non celi      
te e me tostamente, i' ho pavento
   d'i Malebranche. Noi li avem già dietro;
   io li 'magino sì, che già li sento". 
Dante Alighieri
     


    



Von der Hölle. Drey und zwanzigster Gesang.
Übersicht Inhalt:

Der Dichter erzählet, wie er von den Teufeln verfolgt, vom Virgilius aber gerettet und in den sechsten Abgrund gebracht worden sey, in welchem die Heuchler, mit überaus schweren bleyernen Mänteln bekleidet, ganz langsam einhergiengen. Hier spricht Dante mit zween Ordensbrüdern, und sieht den Hohenpriester Caiphas und seine ganz besondere Strafe.

Stillschweigend und ohne Gesellschaft giengen wir nun ganz allein, der eine vor, der andre hinten nach, so wie bisweilen Capucinermönche einzeln einher zu gehen pflegen. Ich hatte meine Gedanken, wegen des gegenwärtigen Streits, auf die Aesopische Fabel von der Maus und dem Frosche, gerichtet, deren Vergleichung nicht besser, als gegenwärtig hier, statt finden kann. Denn eine Begebenheit kann mit der andern ganz wohl verglichen werden, wenn die Gelegenheit, der Ausgang und die Absicht von beiden mit einander übereinstimmen. Und wie ein Gedanke aus dem andern entspringt, so entstand aus dem von der Fabel ebenfalls ein neuer, der aber meine  anfängliche Furcht verdoppelte. Ich dachte also: Die sind unsertwegen mit Schaden und mit so einem listigen Streiche angeführet worden, so wie sie ganz vermuthlich uns anzuführen gedacht haben. Wenn nun Zorn und Rache sich mit ihrer Bosheit vergesellschaften, so werden sie uns gewiß so grausam nachsetzen, als kein Hund hinter dem aufgespürten Hasen herschießen kann. Ja, ich empfand schon, daß mir vor Furcht alle Haare zu Berge standen, und war immer hinter mit aufmerksam, bis ich endlich sagte: Mein Lehrer, wo du dich und mich nicht schleunigst verbirgst, so bricht meine Furcht vor den Malebranken in ein Erschrecken vor ihnen aus. Gewiß, wir haben sie schon hinter uns, und ich bilde sie mir so stark ein, daß ich sie schon fühle…
Lebrecht von Bachenschwanz


















Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.