8/05/2011

INFERNO. CANTO V – Im schwarzen Hauch des Windes











DGK, 2011, Im schwarzen Hauch des Windes, 20 cm x 15 cm, Aquacryl, Tusche auf c-print,  umseitig zitierte Textzeilen  mit Bleistift


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Auf Wiedersehen zur Auktion am nächsten Wochenende vom 12.08. bis zum 14.08.2011 auf diesem Blog.



"La prima di color di cui novelle
    tu vuo' saper", mi disse quelli allotta,
    "fu imperadrice di molte favelle.    
A vizio di lussuria fu sì rotta,
   che libito fé licito in sua legge,
   per tòrre il biasmo in che era condotta.    
Ell'è Semiramìs, di cui si legge
   che succedette a Nino e fu sua sposa:
   tenne la terra che 'l Soldan corregge.       
L'altra è colei che s'ancise amorosa,
   e ruppe fede al cener di Sicheo;
   poi è Cleopatràs lussurïosa.        
Elena vedi, per cui tanto reo
   tempo si volse, e vedi 'l grande Achille,
   che con amore al fine combatteo.          
Vedi Parìs, Tristano"; e più di mille
   ombre mostrommi e nominommi a dito,
   ch'amor di nostra vita dipartille.
Dante Alighieri


„Die erste von denen“, antwortete er mir, „über die du
Auskunft haben möchtest, war Herrscherin über viele
Zungen.
       Dem Laster der Wollust war sie so hemmungslos ergeben,
dass sie Willkür in ihrem Reich zum Gesetz werden
ließ, um der Anklage zu entgehen, der sie sich aussetzte.
       Es ist Semiramis, von der zu lesen steht, sie sei ihrem
Sohn Ninos nachgefolgt, dessen Gemahlin sie zuvor gewesen
war; sie saß in Babylon, wo heute der Sultan regiert.
       Die  nächste, die da kommt, ist die bewusste, die sich
selbst tötete, war sie doch in ihrer Verliebtheit der Asche
ihres Gatten Sichaeus untreu geworden; danach kommt
Kleopatra die lüsterne.
       Helena siehst du, um die so schrecklich lange Zeit
die Welt sich drehte, und du siehts den großen Achilles, der sich
am Ende bei der Liebe verkämpfte.
       Paris siehst Du und Tristan.“ So zeigte und benannte er
mir unzählige Schatten, die alle durch Liebe aus unserem
Leben gerissen waren.
Hartmut Köhler


Semiramis, brennend vor Begierde, dürstend nach Blut, unablässig zwischen Unzucht und Mord lebend, ließ alle Männer, die sie in ihr Schloss holte, nachdem sie sich mit ihnen im Beilager vergnügt hatte, umbringen. Als sie schließlich in Schande einen Sohn empfangen hatte, unterhielt sie mit ihm inzestuöse Beziehungen […] und ordnete an, dass zwischen Eltern und Kindern, ut cui libitum esset liberum fieret“…

Zitat aus Übersetzung: Dante Alighieri / La Commedia / Die Göttliche Komödie / I. Inferno/Hölle  Italienisch/Deutsch / In Prosa übersetzt und kommentiert von  Hartmut Köhler /  Philipp Reclam jun. Stuttgart / Reclam Bibliothek









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