1/07/2016

Bilder aus Studentenzeit - Tausch gegen Kulinarisches









B.B. und G.B., 1982, Öl auf Hartfaserpappe, 135cm x 70cm, Foto: G.B.






L.B. Säugling, 1983, Öl auf Hartfaserpappe, 50cm x 40cm, Foto: G.B.




Als Student an der Leipziger Akademie suchte und fand ich während des zweijährigen strengen Grundstudiums Modelle, um mein akademisch Erlerntes am lebenden Beispiel in Bildform zu bringen. Nach den Phasen des Gipsköpfezeichnens und intensiven Studien an in Posen verharrenden Kunsthochschulmodellen war ich dankbar, wenn ich im Freundeskreis „Opfer“ für meine Bildfindungen fand. Natürlich brauchte es nach dem Diplom daselbst noch Jahre, um sich anschließend von dieser Prägung zu „befreien“ bzw. einen mir gemäßen Umgang damit zu finden.
B.B. und G.B. gehörten damals zu meinem engeren Freundeskreis in Leipzig und es gab eine schöne Vertrautheit zwischen uns.
Die junge Familie bekam in dieser Zeit meines Studiums Nachwuchs und ich wollte sowohl die Hochschwangere und unbedingt den dann Neugeborenen L.B. malen. Das tat ich dann auch.

Nun sind über 30 Jahre vergangen und beim Aufräumen meines Speichers in Vorpommern fand ich zahlreiche Arbeiten dieser Zeit wieder, unter anderem auch diese beiden hier gezeigten Bilder.
Ich beschloss im Sommer 2015 den Kontakt wieder herzustellen, der über die Jahrzehnte verloren gegangen war und bot G.B. ein Tauschgeschäft an.
>>> Ein köstliches gemeinsames Gastmahl gegen diese zwei Bilder? Die B.s ließen sich gern darauf ein.

Der Tausch ist zwischenzeitlich vollendet. Ein Wildschmorgulasch vom Hirsch und Reh in Rotweinsauce, dazu hausgemachte Böhmische Knödel + 1 Liter Ur-Krostitzer nebst 1 Wodka „Partisan Belarus“ wechselten im Leipzig-Connewitzer „Waldfrieden“ den Besitzer.
Beide Parteien waren mit diesem Tauschgeschäft sehr zu frieden.
Ich möchte jedoch nicht versäumen darauf hinzuweisen, dass das eine einmalige Angelegenheit im Kontext persönlicher Vergangenheitsaufarbeitung war, die jedoch potentielle Freunde meiner Kunst nicht zwingend zur Nachahmung animieren möchte. Auf Dauer könnte das die Existenz des allgemeinen Kunstbetriebes nachhaltig gefährden. Als Sympathisant des Naturalienhandels gönnte ich mir diesen Rückfall in diese anachronistische "Zahlungsform". 



 

Bildübergabe an G.B. Ende 2015 in meiner Küche in Leipzig, Foto: G.B.






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