1/26/2012

INFERNO. Canto V - Paris siehst Du...








DGK, 2012, Paris siehst Du..., 18,5 cm x 13,0 cm, Aquacryl, Tusche auf c-print,  umseitig Textzeilen  mit Bleistift


Dieses  Blatt ist nun nicht mehr erhältlich. Auf Wiedersehen zur nächsten Auktion vom 03.02. bis zum 05.02.2012 auf diesem Blog.



Elena vedi, per cui tanto reo
   tempo si volse, e vedi 'l grande Achille,
   che con amore al fine combatteo.
Vedi Parìs, Tristano"; e più di mille
   ombre mostrommi e nominommi a dito,
   ch'amor di nostra vita dipartille.
Dante Alighierie


Auch Helena, die Ursach' großer Noth,
Im Sturme sah ich den Achill sich heben,
Der Allem Trotz, nur nicht der Liebe, bot.
Den Paris sah ich dort, den Tristan schweben,
Und tausend Andre zeigt' und nannt' er dann,
Die Liebe fortgejagt aus unserm Leben.
Karl Streckfuss









1/19/2012

INFERNO. CANTO V - Es ist Semiramis






DGK, 2012, Es ist Semiramis,  20 cm x 14 cm, Aquacryl, 
Tusche auf c-print,  umseitig Textzeilen  mit Bleistift


Dieses  Blatt ist nun nicht mehr erhältlich. Auf Wiedersehen zur nächsten Auktion vom 27.01. bis zum 29.01.2012 auf diesem Blog.



...per ch'i' dissi: <<Maestro, chi son quelle
  genti che l'aura nera si` gastiga?>>.
<<La prima di color di cui novelle
  tu vuo' saper>>, mi disse quelli allotta,
  <<fu imperadrice di molte favelle.
A vizio di lussuria fu si` rotta,
  che libito fe' licito in sua legge,
  per torre il biasmo in che era condotta.
Ell'e` Semiramis, di cui si legge
  che succedette a Nino e fu sua sposa:
  tenne la terra che 'l Soldan corregge.
L'altra e` colei che s'ancise amorosa,
  e ruppe fede al cener di Sicheo;
  poi e` Cleopatras lussuriosa.
Elena vedi, per cui tanto reo
  tempo si volse, e vedi 'l grande Achille,
  che con amore al fine combatteo.
Vedi Paris, Tristano>>; e piu` di mille
  ombre mostrommi e nominommi a dito,
  ch'amor di nostra vita dipartille...
Dante Alighieri


…weswegen ich sagte: Mein Lehrer, o! was sind das für Leute, welche die schwarze Luft so züchtiget?
Die erste von den Seelen, deren Umstände du zu wissen verlangest, antwortete er mir hierauf, war ehemals Beherrscherinn vieler Völker und Nationen. Durch das Laster der Unzucht wurde selbige dermaßen verkehrt, daß sie in ihren Gesetzen die Wollust erlaubte, um die Schande, in die sie gerathen war, wieder von sich zu wälzen. 
Semiramis ist es, von der man lieset, daß sie dem Ninus in der Regierung gefolget, und seine Gemahlinn gewesen sey. Sie hatte das Land im Besitz, das der Sultan beherrschet. Die andre ist Dido, die aus verliebter Raserey sich selbst erstach, und der Asche des Sichäus die zugeschworne Treue brach. 
Dann kömmt die üppige Cleopatra. Ich sah die Helena, die so unglückselige Zeiten nach sich zog. Ich sah den großen Achilles, der zuletzt noch mit der Liebe kämpfte. 
Ich sah den Paris, den Tristan; und er zeigte mir mehr, als tausend Schatten, und nennete sie alle an den Fingern her, welche die Liebe ums Leben gebracht hatte….
Lebrecht von Bachenschwanz





1/13/2012

INFERNO. Canto XXVI – Fünfmal entzündet und erloschen war das Licht unterhalb des Mondes






DGK, 2012, Fünfmal entzündet und erloschen war das Licht unterhalb des Mondes, 20 cm x 14 cm, Aquacryl, 
Tusche auf c-print,  umseitig Textzeilen mit Bleistift


Dieses  Blatt ist nun nicht mehr erhältlich. Auf Wiedersehen zur nächsten Auktion vom 20.01. bis zum 22.01.2012 auf diesem Blog.



Cinque volte racceso e tante casso
   lo lume era di sotto da la luna,
   poi che 'ntrati eravam ne l'alto passo,...
Dante Alighieri

Five times the light beneath the moon

had been rekindled and as often been put out
since we began our voyage on the deep,...
Mir unbekannter amerikan. Übersetzer

   Fünfmal entzündet und ebens so oft wieder erloschen
war das Licht unterhalb des Mondes, seit wir uns auf die
hochgefährliche Fahrt eingelassen hatten,....
Hartmut Köhler













1/06/2012

INFERNO. Canto XXV – Nie hat ein Efeu so fest einen Baum umklammert






DGK, 2012, Nie hat ein Efeu so fest einen Baum umklammert, 14 cm x 20 cm, Aquacryl, 
Tusche auf c-print,  umseitig Textzeilen mit Bleistift



Dieses  Blatt ist nun nicht mehr erhältlich. Auf Wiedersehen zur nächsten Auktion vom 13.01. bis zum 15.01.2012 auf diesem Blog.







Com'io tenea levate in lor le ciglia,
e un serpente con sei piè si lancia
dinanzi a l'uno, e tutto a lui s'appiglia.

Co' piè di mezzo li avvinse la pancia
e con li anterïor le braccia prese;
poi li addentò e l'una e l'altra guancia;

li diretani a le cosce distese,
e miseli la coda tra 'mbedue
e dietro per le ren sù la ritese.

Ellera abbarbicata mai non fue
ad alber sì, come l'orribil fiera
per l'altrui membra avviticchiò le sue.

Poi s'appiccar, come di calda cera
fossero stati, e mischiar lor colore,
né l'un né l'altro già parea quel ch'era:

come procede innanzi da l'ardore,
per lo papiro suso, un color bruno
che non è nero ancora e 'l bianco more.

Li altri due 'l riguardavano, e ciascuno
gridava: "Omè, Agnel, come ti muti!
Vedi che già non se' né due né uno".

Già eran li due capi un divenuti,
quando n'apparver due figure miste
in una faccia, ov'eran due perduti.

Fersi le braccia due di quattro liste;
le cosce con le gambe e 'l ventre e 'l casso
divenner membra che non fuor mai viste.

Ogne primaio aspetto ivi era casso:
due e nessun l'imagine perversa
parea; e tal sen gio con lento passo.

Come 'l ramarro sotto la gran fersa
dei dì canicular, cangiando sepe,
folgore par se la via attraversa,

sì pareva, venendo verso l'epe
de li altri due, un serpentello acceso,
livido e nero come gran di pepe;

e quella parte onde prima è preso
nostro alimento, a l'un di lor trafisse;
poi cadde giuso innanzi lui disteso.

Lo trafitto 'l mirò, ma nulla disse;
anzi, co' piè fermati, sbadigliava
pur come sonno o febbre l'assalisse.

Elli 'l serpente e quei lui riguardava;
l'un per la piaga e l'altro per la bocca
fummavan forte, e 'l fummo si scontrava.
Dante Alighieri



Noch war mein Auge ihnen zugewendet,
Da sah ich eine Schlange mit sechs Füßen,
Die vorn auf einen lossprang und ihn packte.
Die mittler'n Bein' umklammerten den Bauch ihm,
Die vordersten verstrickten sich den Armen.
Dann, mit den Zähnen, faßte sie die Backen,
Die Lenden nieder dehnte sie die hintren,
Es bog den Schwanz sie zwischen beiden durch,
Ihn dann das Kreuz entlang emporzustrecken.
Nie haftete an einem Baum der Efeu
So fest, als wie dies grause Ungeheuer
Die seinen um die fremden Glieder schlang.
Dann klebten aneinander sie, als wären
Sie heißes Wachs, und mengten ihre Farbe,
Und keiner schien mehr das, was er gewesen.
So geht am brennenden Papier der Flamme,
Die weiter greift, voraus die dunkle Färbung,
Die noch nicht schwarz und doch auch nicht mehr weiß ist.
Die andern beiden schauten zu, und jeder
Rief: Weh' Agnello, wie du dich verwandelst!
Sieh doch, wie du nicht eins nun bist, nicht zweie. –
Schon waren die zwei Häupter eins geworden
Die Züge beider schienen uns verschmolzen
In ein Gesicht, aus dem die zwei geschwunden.
Es wurden aus vier Streifen die zwei Arme,
So Bein' als Lenden, Rumpf sowohl wie Bauch
Umformten sich zu nie gesehnen Gliedern.
Verschwunden war jedwedes frühre Aussehn:
So beides, als von beiden keins, entfernte
Sich das entstellte Bild langsamen Schrittes.
Wie um die Zeit der ärgsten Hundstagsglut
Eidechsen, die von Zaun zu Zaune schlüpfen,
Den Weg durchkreuzen, gleich dem Blitz behende,
So anzuschaun war eine grimm'ge Schlange,
Die schwarz und bräunlich, so wie Pfefferkörner,
Sich auf den Bauch der beiden andren stürzte.
Den Teil, durch den zuerst uns Nahrung zugeht,
Durchbohrte sie dem einen und dann fiel
Zu seinen Füßen regungslos sie nieder.
Es schaute der Verwundete sie an,
Doch schwieg er; als ob Fieber oder Schlaf
Ihn packe, gähnt' er unbewegten Fußes.
Die Schlange blickt' auf ihn und er auf sie.
Qualm drang aus seiner Wund' und ihrem Maule
Und mit dem einen mischte sich der andre.
Karl Witte