4/29/2011

INFERNO. CANTO I – Dem Meer entronnen, das Gestad´ erreicht


                                                                                





DGK, 2011, Dem Meer entronnen, das Gestad´ erreicht, 15 cm x 20 cm, Aquacryl, Tusche auf c-print,  umseitig zitierte Textzeilen  mit Bleistift


Dieses Blatt ist nun nicht mehr erhältlich. Auf Wiedersehen zur Auktion am nächsten Wochenende vom 06.05. bis zum 08.05.2011 auf diesem Blog.



E come quei che con lena affannata
   uscito fuor del pelago a la riva
   si volge a l'acqua perigliosa e guata,
così l'animo mio, ch'ancor fuggiva,
   si volse a retro a rimirar lo passo
   che non lasciò già mai persona viva...
Dante Alighieri


I spent in such distress, was calmed.
And as one who, with laboring breath,
has escaped from the deep to the shores       
turns and looks back at the perilous waters,
so my mind, still in flight,
turned back to look once more upon the pass...
Amerikanische Version, Autor ist mir leider noch unbekannt



So wie einer, der unter todesängstlichen Athmen und Aechzen sich aus dem Meere bis ans Ufer heraus gearbeitet, da nach den gefährlichen Fluthen noch einmal sich umkehret und hinsiehet - so sahe mein immer noch schüchterner Geist zurück, um den Weg noch einmal zu betrachten, der noch nie jemanden lebendig durchgelassen hat...
Lebrecht Bachenschwanz







Erstes Gedicht von der Hölle. Erster Gesang




Zusammenfassende Übersicht formuliert von Lebrecht Bachenschwanz 
(* 16. Juli 1729 in Zerbst; † 15. Mai 1802 in Dresden)

Dante beschreibt seine Verirrung in einem schrecklichen Walde. Gegen frühen Morgen kömmt er an einen Berg. Auf diesen will er hinaufsteigen, wird aber von einigen wilden Thieren daran verhindert. Indem er vor dem einen Thiere fliehet, findet er da den Virgilius. Dieser spricht mit ihm, erbietet sich, ihn zu seiner Errettung durch die Hölle und durch das Fegfeuer zu führen, und versichert ihn, daß er alsdenn auch ins Paradies geführet werden solle, worauf er und sein Führer endlich diese große Reise unternehmen.




4/22/2011

INFERNO. CANTO I - So schuf das Tier mich, dem kein Frieden eigen







                                                                                                             
DGK, 2011, So schuf das Tier mich, dem kein Frieden eigen, 15 cm x 20 cm, Aquacryl, Tusche auf c-print,  umseitig zitierte Textzeilen  mit Bleistift




Erhältlich Available 
Der Verkauf nach Höchstgebot wurde für dieses Blatt geschlossen, Preisinformationen finden Sie unter oben stehendem Link. 
The sale for the highest bid has been closed for this painting, please follow above link for purchase information.

Auf Wiedersehen zur Auktion am nächsten Wochenende vom 29.04. bis zum 01.05.2011 auf diesem Blog. 


tal mi fece la bestia sanza pace,
   che, venendomi 'ncontro, a poco a poco
   mi ripigneva là dove 'l sol tace...



Dante


…turns all his thought to sadness and lament,
such did the restless beast make me—
coming against me, step by step,       
it drove me down to where the sun is silent…
Amerikanische Version, Autor ist mir leider noch unbekannt



...so wurde mir durch das Untier ohne Frieden, das auf mich zukam und mich nach und nach dorthin zurücktrieb, wo die Sonne schweigt...
Hartmut Köhler











4/19/2011

Der Kunstkauf - das steuerlich absetzbare Etwas



Menschen, die ein Büro ihr Eigen nennen dürfen, eine Privatbank besitzen und Menschen, die Immobilien erwerben, denken früher oder später auch darüber nach, ob und was sie steuerlich in diesem Zusammenhang absetzen könnten. Zum Beispiel: Kunst. Zum Beispiel: Bilder im Foyer, dem Konferenzraum oder Bilder hinterm Chefsessel.
Verheißungsvolle Mythen, Andeutungen und gar Versprechen werden gern bei Kunsteinkaufsgesprächen im Handel in den Raum gestellt. Ich selbst stehe der Idee, Kunst steuerlich „absetzen“ zu wollen, in dem Moment skeptisch gegenüber, wenn dies  zum Alleinstellungsmerkmal einer Kaufentscheidung wird.
Wir Kopfhandwerker in der Zunft der „Bildenden Kunst“ mögen am ehesten die leidenschaftlichen Sammler, die um der Sache willen kaufen. Dort glauben wir unsere Arbeit am Besten aufgehoben, verstanden und eingehütet.
Wenn denen weitsichtige Steuerpolitik hülfe, ihre Sammlung zu vergrößern, wäre auch dem Kunstbetrieb geholfen und weniger Künstler müssten wirtschaftlich an anderer Stelle ihren Broterwerb sichern. Eine heikle Angelegenheit, dort kluge Steuerpolitik zu machen und dabei Trittbrettfahrer in allen Lagern im Zaum zu halten. Pauschalurteile sind da wohl genau so unbrauchbar, wie es unmöglich ist exakt zu bestimmen was eigentlich KUNST ist.
Um in der Sache so richtig wie möglich zu entscheiden, sollte der Kunde über Bildung verfügen. Damit meine ich nicht nur die kulturelle Bildung, die man bei uns im Abendlande voraussetzen darf. Kunsterfahrung ist eine vor allem sinnliche Erfahrung aber auch eine Erfahrung, Widersprüchliches zu erkennen und über Zeiten auszuhalten. Letztlich entscheidet ausschließlich die vor uns liegende Zeit darüber, welches Erzeugnis in welcher Qualität eines Tages das Attribut KUNST tragen darf. Intellektualität ist im Heute dabei von Nutzen, aber nicht der ausschließliche Zugangscode. Häufige, langfristige und geduldige Beobachtungen auf dem Kunstmarkt lokal, national und international helfen den eigenen sich allmählich bildenden Instinkt auszubilden, das „Bauchgefühl“ entsteht und die Entscheidungsqualität beim potentiellen Kunstsammler wächst. Gründlich forschende Galerie- und Museumsbesucher sind seltener geworden. Doch wer bittet, von Neugier getrieben und Sehleidenschaft enthemmt noch einen Galeristen darum, seine Grafikbestände in den Schubladen lagernd zu zelebrieren oder lässt sich im graphischen Kabinett eines Museums eine Originalradierung oder Handzeichnung Goyas vorlegen?
Ein demokratisches Recht für das einst Revolutionen gefochten haben und das noch immer gilt! Unendliche Wege der Auseinandersetzung und Annäherung an KUNST schaffen genussvoll den Humus für Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein, um ggf. die für sich richtige Kaufentscheidung zu treffen. Sind wirtschaftliche Spekulationen allerdings die dominierenden Kaufgelüste, hat der Sammler grundsätzlich schlechtere Karten. Man sollte das Bild, wenn auch aus undefinierbarem Grunde zwingend haben wollen, dann war es immer eine gute und kluge Kaufentscheidung! Klingt etwas mephistophelisch. Aber Gefühle, auch Kaufdranggefühle sind nicht vollständig ergründbar. 
Fakt ist; ein wirklich gutes Bild bleibt immer ein gutes Bild! Basta! Und das, unabhängig von am Markt temporär bestimmten Wertzuwachs und -verfall, den bekanntermaßen auch Spekulanten mitmanipulieren können.    
Ich meine, die souveränsten Sammler sind die, die mit dem manischen Zwang ausgestattet sind zu kaufen, dieses Original besitzen zu müssen, weil sie dem Naturell des Künstlers am ehesten entsprechen, der ja ebenfalls dieses Stück Kunst nur macht, weil es ihn dazu drängt.
Das Verhältnis zur Kunst des Einzelnen ist im Kontext unseres gesellschaftlichen Daseins eine außerordentlich komplexe Angelegenheit. Und natürlich auch eine Frage der Definition und vor allem der Haltbarkeit von Behauptungen. Zum Beispiel: Was ist KUNST. Und wann ist KUNST keine KUNST mehr? Oder schlimmer noch, sie war ehrlich gesagt nie KUNST !
Heerscharen von Kuratoren schwätzen, immer häufiger beauftragt um als Gastredner in das Werk eines noch Unbekannten einzuführen, in die Gehörgänge möglicher Interessenten unverständlich akademisch anmutendes Kauderwelsch auf Vernissagen über KUNST. Auf Honorarbasis formulieren sie dort, dem Zuhörenden dabei alle, im Moment noch zur Verfügung stehende Konzentration abfordernd, Zeitgeistiges und vor allem eben Wertbildendes. Wohl dem, der in solchen Momenten über ein googleartiges Gedächtnis verfügt oder eben auf dem aktuellsten Stand der Synonymwortakrobatik geschult ist. Kunstmarktgeflüster. Nun der Leser ahnt, ich selbst mag Ausstellungseröffnungen nicht sonderlich.
Um die Menschen, die sich oft auch tatsächlich uneigennützig für den Künstler ins Zeug legen nicht zu brüskieren, geht man als Betroffener hin, begibt sich reflexartig in obligatorische Verlegenheitspose, kämpft etwas gegen das Aufkommen von Schamröte im eigenen Gesicht und müht sich ggf. um ein überzeugendes freundliches Lächeln. Schon steckt man selbst mitten im Aufwertungsszenario. Unumgänglich wohl für den Akteur, der ja sein täglich Brot allein durch Malen von Bilder erwerben möchte.
Wer wird dem eloquenten Lobpreisenden jetzt noch widersprechen? Mir ist noch kein Laudator begegnet, der zwecks kritischen Hinterfragens an solcher Stelle aufgetreten wäre. Der Ort wäre freilich auch falsch gewählt. 
Die Kultur der Kunstkritik ist ausgedörrt. Sie hat sich aus hinlänglich bekannten Gründen ins Feuilleton von Wochenzeitschriften zurückgezogen, kratzt nur höchst selten am Lack der BILDKUNSTELITEN oder hat sich selbst abgeschafft. Offensichtlich ist die lebendige, sachliche und freilich gelegentlich auch verletzende Kritik eine sich zum Glashaus verwandelte Oase, in einer nunmehr öden, noch vor Zeiten wuchernden Verballandschaften des Pro und Kontra. Als etwaiges unterstützendes Rückversicherungselement in der subjektiven Kunstwertbeurteilung kaum noch brauchbar. 
Doch keine Sorge, natürlich gibt es für den Investor ausreichend Quellen mit Statistiken über Wertzuwachs, wenn man den Kapitalwert von Kunst in seinen Bewegungen verfolgt. Will sagen: Wer auf diese Weise über den Ankauf von Kunst entscheidet, stößt das Tor über dem das Wort SPEKULATION steht weit auf. In dieser Kaufhalle gelten Gesetze, die nicht den zarten Linien einfacher Logik folgen, die sich nicht zwingend an Gewissensgrundsätzen orientieren und die von unvorhersehbaren Risiken durchdrungen sind. Da kann man freilich u.U. Kapitalrenditen bis zu etlichen Tausend Prozent erzielen, wenn man diesen Moment dann selbst noch erlebt.  
Wer viel weiß über die  Kunst und die Künstler, wer sich schon oft verloren hat in den betörenden Gärten der Kunstgeschichte und erlebt hat, wieviel  sinnliche Kraft aus Kunst zu gewinnen ist, der gibt gern auch mehr her, als er hat.
Hier nun ein Hoch dem privaten Unverzagten und Genussmenschen. Der macht mit seinem Kapital Kunstgeschichte möglich, dort wo Museen überfordert sind und mit kleinem Budget, Kunst eher verwalten als sie zu sammeln. Eigentlich eine hoheitliche Aufgabe des Staates ist es, auch engagiert aktuelle Kunst zu sammeln und zu fördern. Eine veränderte deutsche und europäische Steuerpolitik ­ - das wären wirkungsvolle Werkzeuge, da Großes zu ermöglichen. Für den Sammler mit Monatsgehalt und den mit Kapitalbildung.
Hier müsste die oben erwähnte Revolution noch nachbessern! Barrikaden dafür sind momentan nicht auszumachen. Massen für diese Idee wohl nicht ausreichend zu gewinnen.

Ungewöhnlich und zur Kreativität nahezu einladend finde ich die Haltung des Gesetzgebers und den im Angebot implizierten Auslegungsspielraum für mutige Steuerberaterbüros und aber eben auch Finanzbeamte. Ein Eldorado der Uneindeutigkeiten das der Entscheidungswillige möglicherweise lebhafter nutzen sollte.
Abschließend für nüchtern denkende Kunstinteressenten und zur allgemeinen Erbauung empfehlenswerte Links für Steuerzahler und Kunstsammler zur Lektüre, die sich ja manchmal der gleichen sinnstiftenden Neigung hingeben.

4/15/2011

INFERNO. CANTO II – Gesegnet sei, die mir zu helfen eilte.

                                                                                     






DGK, 2011, Gesegnet sei, die mir zu helfen eilte, 15 cm x 20 cm, Chinatusche auf Bütten



Dieses Blatt ist nun nicht mehr erhältlich. Auf Wiedersehen zur Auktion am nächsten Wochenende vom 22.04. bis zum 24.04.2011 auf diesem Blog.



Quali fioretti dal notturno gelo
   chinati e chiusi, poi che 'l sol li 'mbianca
   si drizzan tutti aperti in loro stelo,
tal mi fec'io di mia virtute stanca,
   e tanto buono ardire al cor mi corse,
   ch'i' cominciai come persona franca:
«Oh pietosa colei che mi soccorse!...
Dante Alighieri



   
As little flowers, bent and closed
with chill of night, when the sun lights them, 
stand all open on their stems,
such, in my failing strength, did I become.
And so much courage poured into my heart 
that I began, as one made resolute:
'O how compassionate was she to help me,...
Amerikanische Version, Autor ist mir leider noch unbekannt








4/14/2011

Dante Alighieri – historische Beispiele von Übertragungen




Die Leserschaft der „Göttlichen Komödie“ erfährt über die Jahrhunderte immer wieder neue und jeweils aktuelle am Zeitgeist sich orientierende Übersetzungen. Vermutlich alle großen Sprachkulturen stehen in dieser Auseinandersetzung und mit unterschiedlich qualitativer Entsprechung gelingt da Bleibendes aber rückwärts blickend auch kurios Anmutendes.
Eine wirklich schwierige Aufgabe im Spagat zwischen inhaltlichem Anspruch und irgendwie doch auch immer literarischer Selbstverwirklichung. Meinen Respekt haben all diese Autoren, auch wenn die eine oder andere Übertragung heute vielleicht belächelt werden darf, wenn sie all zu sehr verstaubt und verkitscht formuliert daher kommt.
Meiner Form der Annäherung als Maler und Zeichner helfen sie einzeln und im Ensemble.
Nur durch die gewiss mühevolle und sorgfältige Arbeit der Übertragungs-Autoren über die Jahrhunderte erhalte ich allmählichen Zugang zu Dante, um mir mein eigenes Bild zu machen. Wie hätten H. Heine oder F. Hölderlin „Die Göttliche Komödie“ in ihrer Zeit ins Deutsche übertragen? 
Eine besonders empfehlenswerte dreiteilige Ausgabe verlegt gegenwärtig der Philipp Reclam Verlag Stuttgart.
Prof. Dr. Hartmut Köhler arbeitet zur Zeit an der Prosaübersetzung „Paradies“, dem dritten Band der Trilogie. Soeben ist der zweite Band „Läuterungsberg“ erschienen. Die „Hölle“ erschien im letzten Jahr und fand große Beachtung unter den Kritikern. Ich selbst bin begeisterter Leser dieser Übersetzung, schon allein wegen der weit ausholenden und vor allem verständlichen Kommentare und Hinweise. Man darf mich einen Köhlerfan nennen.
Geduld und Lust sich zwischen diesen Welten und Zeiten zu bewegen sollte der Leser mitbringen. Einige Beispiele deutscher Übersetzung möchte ich hier unkommentiert vorstellen. Zunächst die Zeilen des Originals. Es folgt zitierend die aktuelle Übersetzung von Hartmut Köhler, danach wird es barock mit Lebrecht Bachenschwanz und abschließend hier und da etwas neogotisch bzw. historistisch mit bekannten Autoren des 19./20. Jahrhunderts. Viel Lesevergnügen beim Formulierungsvergleich und beim Entstehen der Lust auf mehr DANTE.   




INFERNO.  II. Gesang



Quali fioretti dal notturno gelo
   chinati e chiusi, poi che 'l sol li 'mbianca
   si drizzan tutti aperti in loro stelo,
tal mi fec'io di mia virtute stanca,
   e tanto buono ardire al cor mi corse,
   ch'i' cominciai come persona franca:
«Oh pietosa colei che mi soccorse! ...
Dante Alighieri



Wie Blümlein, die vom Nachtfrost gebeugt und verschlossen waren und nun von der Sonne beleuchtet sich alle wieder öffnen und auf ihren Stengeln aufrichten, so ging es mir mit meiner müden Kraft, und so viel guter Mut floss mir ins Herz, dass ich losredete wie ein ganz Kühner: „Ach die Mitleidvolle, die mir zu Hilfe kam!...
Hartmut Köhler



Wie zarte Blumen, die sich bey nächtlichen Frösten danieder beugen und zuschließen, alle, wenn die Sonne drauf scheinet, sich wieder in die Höhe richten und aufthun - eben so verhielt sichs auch mit mir bey meinen schwachen und abgematteten Kräften, und mir wurde so frisch und muthig ums Herz, daß ich ganz frey und beherzt ausrief: O du mitleidsvolle Schöne, die mir so zu Hülfe geeilet!...
Lebrecht Bachenschwanz



Gleichwie die Blum' im ersten Sonnenlicht, 
beim nächt'gen Reif gesunken und verschlossen, 
den Stiel erhebt und ihren Kelch entflicht; 
so hob die Kraft, erst schmachtend und verdrossen, 
in meinem Herzen sich zu gutem Muth 
und ich begann frohsinnig und entschlossen: 
"O wie ist Sie, die für mich sorgte, gut!..
Karl Streckfuß



So wie die Blume die im nächtigen Eise
sich schloss und neigte wenn ein Strahl ein blanker
sie trifft sich aufrecht und geöffnet weise:
so tat ich ein in meinen Kräften schwanker
und so viel Wagemut das Herz mir wandte
dass ich zu reden anhob wie ein Franker:
O sie die Gnädige die mir Hilfe sandte!...
Stefan George



Wie Blümchen sich, gebeuget und geschlossen
vom Nachtfrost, wenn die Sonne sie versilbert,
nun all' eröffnet auf dem Stengel heben,
ward jetzt mir der erschlaffte Mut erneuet,
und durch das Herz rann mir so edle Kühnheit,
dass ich begann zu ihm, ein Freigesinnter:
›O wohl barmherzig sie, die mir geholfen,…
Philalethes



Die Blümlein, die der Nachthauch schloss und senkte,
sobald die Morgensonne sie erleuchtet,
sich auf dem Stiel aufrichten und erschliessen,
so kräftigte sich mein gesunder Mut,
und so viel Sicherheit gewann mein Herz,
dass ich begann, wie wer von Zweifeln frei ist:
Gesegnet sei, die mir zu helfen eilte...
Karl Witte



Wie sich die Blümlein schließen und sich neigen
im Nachtfrost, aber scheint die Sonne heiter,
am Stengel offenen Kelches lichtwärts steigen,
so hob mein welker Mut sich tat-bereiter,
und so in Eifers Glut mein Herz entbrannte,
dass ich begann wie ein Albdruckbefreiter:
„O wie voll Mitleid sie die Hilfe sandte!...
Richard Zoozmann










4/08/2011

INFERNO. CANTO II – O du beliebte Mantuanische Seele








DGK, 2011,  O du  beliebte Mantuanische Seele, 15 cm x 20 cm, Aquacryl auf Bütten,  umseitig zitierte Textzeilen  mit Bleistift

 
Dieses Blatt ist nun nicht mehr erhältlich. Auf Wiedersehen zur Auktion am nächsten Wochenende vom 15.04. bis zum 17.04.2011 auf diesem Blog.




Io era tra color che son sospesi,
   e donna mi chiamò beata e bella,
   tal che di comandare io la richiesi.
Lucevan li occhi suoi più che la stella;
   e cominciommi a dir soave e piana,
   con angelica voce, in sua favella:...
Dante Alighieri


Da rief mir eine so liebenswürdige und selige Schöne, dass ich selbige nur bat, mir zu befehlen. Ihre Augen funkelten heller, als die Sterne, und sie redete in ihrer Sprache, mit englischer Stimme, liebreich und bescheiden mich also an:…
Lebrecht Bachenschwanz










4/01/2011

INFERNO. CANTO I – Geleiten werd' ich dich durch ew´ge Räume

                                                                           







DGK, 2011,  Geleiten werd' ich dich durch ew´ge Räume, 15 cm x 20 cm, Aquacryl auf Bütten,  umseitig zitierte Textzeilen  mit Bleistift
 
 
Dieses Blatt ist nun nicht mehr erhältlich. Auf Wiedersehen zur Auktion am nächsten Wochenende vom 08.04. bis zum 10.04.2011 auf diesem Blog.
 

Ond'io per lo tuo me' penso e discerno
   che tu mi segui, e io sarò tua guida,
   e trarrotti di qui per loco etterno,
ove udirai le disperate strida,
   vedrai li antichi spiriti dolenti,
   ch'a la seconda morte ciascun grida;
e vederai color che son contenti
   nel foco, perché speran di venire
   quando che sia a le beate genti.
Dante Alighieri


Du folg' itzt mir zu deinem Heil - mein Denken    
und Urtheil ist's - ich will dein Führer sein    
und dich durch ew'gen Ort von hinnen lenken.
Dort wirst du hören der Verzweiflung Schrein,    
wirst alte Geister schaun, die brünstig flehen    
um zweiten Tod in ihrer langen Pein.
Wirst Jene dann im Feu'r zufrieden sehen    
weil sie verhoffen zu dem sel'gen Chor,    
sei's wann es immer sei, noch einzugehen.
Karl Streckfuß













Malkurse: Sommerland und Frühherbstleuchten


Im August und September 2011 gebe ich Malkurse im Neuen Gutshaus Hohenbüssow
und in meinem Atelier. 
Für Informationen und zur Anmeldung
bitte hier klicken.